Handels-Stücklisten

Handels-Stücklisten

SilverERP unterstützt zwei Arten von Stücklisten:

• Fertigungs-Stücklisten, die bei Fertigungs-Aufträgen angewendet werden und
• Handels-Stücklisten.

Während Stücklisten Fertigungs-Stücklisten als Prototyp für Fertigungsprozesse dienen, verhalten sich Handels-Stücklisten wie normale Verkaufsartikel, mit dem Unterschied, dass sie aus mehr als nur einer Komponente bestehen. Handels-Stücklisten in SilverERP können als Sets oder Bundles ausgestattet sein.

Set-Stücklisten

Set-Stücklisten bestehen aus einem Kopf-Artikel, der nicht bestands- oder lagergeführt ist, und einer oder mehreren Artikelpositionen (und ggf. Arbeitsgängen). Im Unterschied zu Bundles werden Set-Stücklisten generell nicht in Verkaufsbelegen aufgelöst, es sei denn man aktiviert diese im Firmenstamm (s.u.).

Set-Stücklisten im Verkauf

Werden Set-Stücklisten bestellt, empfiehlt es sich die jeweiligen Unterpositionen separat einzubuchen, damit eine Bestandsführung des Kopfartikels vermieden wird. Wird in einem Auftrag der Kopfartikel ausgewählt werden die Unterpositionen automatisch mit in den Auftrag übernommen. Dadurch wird es in einer Auftragsbestellung möglich, alle benötigten Unterartikel auf einmal zu bestellen.

Auflösung von Handels-Stücklisten in Belegen

Unter Stammdaten >> Firmenstamm und dem Reiter “Druckeinstellungen” kann mit den folgenden Parametern die Auflösung von Set-Stücklisten für einzelne Belegarten aktiviert bzw. gesteuert werden:

• “Handels-Stückliste in Angebot auflösen”;
• “Handels-Stückliste in Auftrag auflösen”,
• “Handels-Stückliste in Lieferschein”,
• “Handels-Stückliste in Lagerbeleg/Packzettel auflösen”,
• “Handels-Stückliste in Rechnung/Gutschrift auflösen”,
• “Handels-Stückliste Unterpositionen mit Preis 0,00 in Rechnung/Gutschrift drucken”,
• “Handels-Stückliste kleiner drucken”,

Handels-Stücklisten in Fertigungsaufträgen

Handels-Stücklisten können zu Fertigungsaufträgen hinzugefügt werden, wenn Sie eine Einheit besitzen, die den Kenner “Produktion” aufweist. Ein Artikel wiederum kann nur zu einer Handels-Stücklisten hinzugefügt werden, wenn dieser eine Einheit besitzt, die den Kenner “Verkauf” aufweist. Folglich muss ein Artikel eine “Verkauf”- und eine “Produktion”-Einheit enthalten, wenn der Artikel sowohl zu einer Handels-Stückliste als auch einer Fertigungs-Stückliste hinzugefügt werden soll.

Gewinnermittlung von Set-Stücklisten-Artikeln

Die Gewinn-Ermittlung auf Positionsebene eines Set-Stücklisten-Artikels ist auf der Karte “Kalkulation” des Verkaufsbelegs aufgeführt. Dabei werden Einkaufs- und Verkaufspreise der Einzelpositionen im Verhältnis ihrer Gewichtung in der Stückliste berücksichtigt.

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Abbildung 1: Darstellung des Rohgewinns eines Set-Stücklisten-Artikels

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Abbildung 2: Die Verkaufspreise der Unterpositionen einer Set-Stückliste werden mit Ihrer Gewichtung für die Ermittlung des Roh-Gewinns herangezogen

Preisermittlung von Set-Stücklisten-Artikeln

Sofern kein Preis bei einem Kopfartikel hinterlegt wurde, ermittelt die Set-Stückliste ihn entlang der Komponentenpreise. Dazu muss die Set-Stückliste aktiv und alle Komponentenpreise in der gleichen Währung sein.

Kommissionierung

Während der Kopfartikel nicht bestandsgeführt oder lagerortsverwaltet in SilverERP geführt werden sollte, können die Unterpositionen diese Eigenschaften haben. Wenn die Unterpositionen nicht lagerortsverwaltet sind, reicht es aus, die Kopfposition der Handels-Stückliste zu kommissionieren – die Unterpositionen werden automatisch in die Kommissionierung mit einbezogen. Sind die Unterpositionen lagerortsverwaltet, dann müssen sie manuell durch Auswahl des Entnahmeorts kommissioniert werden.

Bei Erstellung des Lieferscheins wird nur die Kopfposition der Handels-Stückliste unter den Positionen des Auftrages gedruckt. Eine Auflösung der Handels-Stückliste im Lieferschein ist möglich durch Aktivierung der Einstellung im Firmenstamm (Firmenstamm: Druckeinstellungen: “Handels-Stückliste in Lieferschein auflösen”.

Bundles

Im Unterschied zu Set-Stücklisten weisen Bundles die folgenden Merkmale auf:

• ein Bundle besteht aus Kopf- und Unterpositionen;

Kopf-Artikel und Einzelpositionen werden in Belegen aufgelöst; die Preisfindung erfolgt über den Kopf-Artikel und den einzelnen Unterpositionen (additiv).

Neuanlage

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Handels-Stückliste anzulegen:

1. Starten Sie den Dialog unter Stammdaten >> Handels-Stücklisten;
2. Stellen Sie den Arbeitsmodus der Maske auf “Neuanlage”;
3. Wählen Sie den Typ der Handels-Stückliste aus (Set-Stückliste oder Bundle);
4. Wählen Sie nun mit Hilfe der Suche den Artikel aus, der als Kopf für das Set oder Bundle dienen soll;
5. Tippen Sie anschließend auf << Positionen >>, um zur Positionsübersicht zu gelangen und die Unterpositionen der Handels-Stückliste hinzuzufügen.

Druckansicht von Sets und Bundles

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Abbildung 3: Sets, Bundles und Positionen mit Unterpositionen in einem Verkaufsbeleg

• Pos. 1: Handels-Stückliste (Set) mit mehreren Unterpositionen, die nicht im Verkaufsbeleg aufgelöst werden;

Pos. 2: Handels-Stückliste (Bundle) mit mehreren Unterpositionen (2.1 und 2.2), die im Verkaufsbeleg aufgelöst werden; Pos. 3: Artikel “SL1” mit mehreren Unterpositionen, die nicht im Verkaufsbeleg aufgelöst werden, da der Firmenstamm-Parameter “Unter-Positionen in Verkauf ausblenden” (Reiter “Programm: Verkauf”) aktiviert wurde.